Annie Vollmers
Ihr Alter?
42 Jahre
Ihr Geburtsort?
Leeds in Großbritannien
Ihr Beruf?
Kulturreferentin, Projektleiterin, Vorleserin und Sprecherin, DaZ Lehrerin
Ihre vorherigen beruflichen Stationen?
Dozentin in der Erwachsenen- und Jugendbildung, Projektleitung im Bereich der kulturellen Bildung
Wer oder was anderes hätten Sie gerne sein mögen?
Diese Frage erübrigt sich für mich, denn es gibt nur diese eine Zeit im Jetzt.
Ihr Lieblingshobby?
Lesen, Bibliotheken und schöne Buchhandlungen entdecken und dort Zeit verbringen, spazieren gehen, gut essen, Zeit mit meiner Familie verbringen, verreisen und campen
Ihre größte Tugend?
Empathie, Aufmerksamkeit
Ihr größter Fehler?
Vielleicht ist genau das auch manchmal mein Fehler (je nachdem wie man das Leben betrachtet…).
Welche natürliche Gabe möchten Sie gerne haben?
Mathematisches Talent
Ihr Traum vom Glück?
Ein Leben in Frieden und Freiheit (für alle)
Was wäre das größte Unglück für Sie?
Ohne meine Kinder und meinen Mann leben zu müssen
Welchen Fehler an anderen Menschen entschuldigen Sie am leichtesten?
Wenn sie aufgrund von Sorgen und Stress aufbrausend waren oder falsch gehandelt haben (und es bestenfalls danach einsehen)
Welche Charaktereigenschaft schätzen Sie am meisten?
Aufmerksamkeit, Fürsorge
Was gefällt Ihnen besonders gut an der Region?
Die Menschen
Was missfällt Ihnen an der Region Limburg-Weilburg?
Das Meer ist so weit weg.
Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte?
Schwere Frage. Noch vor einiger Zeit wären mir direkt mehrere Namen eingefallen. Mittlerweile interessiere ich mich jedoch mehr für die Personen hinter den großen Namen. Die vielen mutigen Menschen, deren Namen niemals in den Geschichtsbüchern erwähnt werden. Der Obst- und Gemüsehändler, die Putzfrau, die Krankenschwester oder der Schreiner, die auf die Straße gegangen sind, um gegen Ungerechtigkeiten zu protestieren, die Widerstand geleistet haben, die Menschen in Not geholfen und unterstützt haben.
Ihr Lieblingsschriftsteller?
Für mich so nicht zu beantworten. Es gibt unzählige aus allen Bereichen und Genres.
An welchem großen Projekt arbeiten Sie derzeit beruflich?
Die Kulturenwerkstatt als Ort der kulturellen Bildung zu erhalten und weiterzubringen. Des Weiteren bereiten wir im Moment das Projekt „Salad Bowl Culture“ vor. Es richtet sich an junge Menschen zwischen 15 und 20 Jahren und wird in den Monaten April bis August 2017 stattfinden. Ziel ist es, durch Musik und Theater Jugendliche verschiedener Herkunft zusammenzubringen. Neben kultureller und sprachlicher Bildung wird insbesondere das soziale Miteinander vermittelt. Professionelle Musiker, Theatermacher und Pädagogen werden zum Gelingen des Projektes beitragen.
An welchem großen Projekt arbeiten Sie derzeit privat?
Ein Projekt in dem Sinne ist es nicht, aber ich will im Sommer verreisen. Außerdem würde ich sehr gerne noch in diesem Jahr wieder mit meiner Freundin Judith Gäde und ihrer Band Eve´s Temptation auf der Bühne stehen.
Ihr Motto?
Augen auf und durch.
Warum ist Kulturarbeit wichtig? Was sollte sich in Politik und Gesellschaft ändern, damit Kulturarbeit ihre Stärken besser ausspielen kann?
Kulturelle Bildungsangebote eröffnen Wege und Freiräume, die man individuell füllen kann. Sie können Mut machen, sich weniger von außen bestimmen zu lassen und stattdessen das zu tun, was die eigene Persönlichkeit stärkt. Kulturarbeit ermöglicht, ein Bewusstsein für die eigenen Fähigkeiten zu erlangen und kann Identität und Selbstwertgefühl stärken.
Neben einer soliden Schul- und Berufsbildung brauchen junge Menschen genau solche Kompetenzen, um das Leben und alle Herausforderungen, die in der nächsten Zeit, auch politisch und gesellschaftlich, auf uns zukommen, meistern zu können. Sie brauchen den Mut Dinge kritisch betrachten zu können und das Vertrauen in die eigene Kraft sowie die Bereitschaft, Verantwortung für sich selbst, aber auch für andere zu übernehmen.
Genau diese Kompetenzen ermöglicht Kulturarbeit bzw. kulturelle Bildungsangebote. In Literatur-, Musik-, Theater- oder Medienprojekten können junge Menschen künstlerisches Handwerkszeug, aber auch andere Kompetenzen erlangen oder an sich entdecken und im Rahmen eines Projektes ausleben und präsentieren. Solche Kompetenzen zu entwickeln, ist grundlegend für alle Lebensbereiche.
Kulturarbeit kann nicht wirtschaftlich betrachtet werden. Erfolge sind allzu oft nicht messbar. Nichtsdestotrotz sind sie da. Kleine Träger und Einrichtungen sollten bei der Verteilung von Mitteln ganz besonders berücksichtigt werden. Wir brauchen sie, da sie flexibel reagieren können und in der Lage sind neue und außergewöhnliche Projekte anzubieten.
Letztendlich benötigen kleine Träger und Einrichtungen mehr Geld und weniger Kämpfe in Sachen Verwaltungsfragen.