Von der feuchten Wand bis zum überfluteten Keller, von hartnäckigem Schimmel bis zu
großflächigen Brandschäden und von der Renovierung im Einfamilienhaus bis zu Fußböden
in Gewerbeobjekten: Die Dorndorfer Firmengruppe Preis hat sich auf besonders
herausfordernde Aufgaben spezialisiert. Zu den Wurzeln im Handwerk steht das bundesweit
aktive Unternehmen aber nach wie vor.
Luftaufnahme vom Unternehmenssitzt. Bildquelle: Preis Gruppe
Es begann mit einem schon stattlichen Handwerkerbetrieb in Dorndorf. Doch was sich in den
vergangenen 25 Jahren daraus entwickelt hat, erreicht inzwischen eine ganz andere Dimension: Von
rund 40 auf 225 Mitarbeiter ist die Unternehmensgruppe Preis in diesem Zeitraum angewachsen.
Die Pinguin System GmbH als mit Abstand größtes Mitglied der Firmenfamilie ist mit zehn
Standorten fast bundesweit vertreten und arbeitet bei der Behebung von Wasser- und Brandschäden
mit großen Versicherungskonzernen zusammen.
Geschäftsführer Matthias Preis will sich allerdings nicht selbst für diese Entwicklung rühmen. „Die
Vielseitigkeit war schon im Unternehmen angelegt, als mein Vater es 1962 gründete“, sagt Preis.
Per Motorrad mit Anhänger brach Georg Preis jun. damals zu Baustellen in der Umgebung auf,
schon zwei Jahre später wurde der erste Geselle eingestellt. Außerdem erkannte der Vater neue
Chancen: Bald wurden Estrich- und Bodenbelagsarbeiten zu neuen Geschäftszweigen. Die Firma
aus dem Westerwald sicherte sich lukrative, zugleich aber auch herausfordernde Aufträge von
großen Bauunternehmen.
Stolz auf eigene Leistung
„Es ging aber nicht nur bergauf“, betont Matthias Preis. Schließlich kann es im Ausbaugewerbe
schnell einmal bedrohlich werden, wenn ein Bauträger in Zahlungsschwierigkeiten gerät. Einige
dieser bundesweit Aufsehen erregenden Immobilienpleiten waren auch in dem Dorndorfer
Unternehmen zu spüren. Der heutige Chef zog daraus den Schluss, dass kein Erfolg
selbstverständlich ist. Schließlich musste auch er als Sohn des Inhabers sein Geld wie jede andere
Schüler-Aushilfe hart verdienen.
Dieser Stolz auf die eigene Leistung war es wohl auch, der Matthias Preis die heutige Firma
Pinguin System in etwa zeitgleich mit dem Erwerb des Meisterbriefs im Malergewerbe und der
Übernahme des elterlichen Unternehmens 1992 gründen ließ. Er wollte eine eigene Linie verfolgen
und erst gar nicht den Eindruck aufkommen lassen, er würde sich ins gemachte Nest setzen.
Außerdem war es die Möglichkeit, ein zweites Standbein aufzubauen, das weniger von der
Baukonjunktur abhängig war.
In den damals noch nicht weit verbreiteten Arbeitsfeldern der Bautrocknung und Sanierung von
Wasserschäden hatte Matthias Preis bereits Erfahrungen gesammelt und das Potenzial erkannt. Den
Pinguin als Logo und späteren Namensgeber entwarf er selbst. „Marketing und Grafik haben mich
schon immer interessiert“, sagt Preis.
Bis zu 15.000 Schadensfälle im Jahr
Heute ist das Unternehmen breit aufgestellt. Pinguin System kümmert sich bundesweit, mit
Ausnahme einiger süddeutscher Regionen, um die Leckortung, die Behebung von Gebäudeschäden
durch Wasser und Feuer sowie um die Schimmelpilzsanierung. 10.000 bis 15.000 Schadensfälle
werden pro Jahr bearbeitet. Auftraggeber sind vor allem Versicherungen und große
Hausverwaltungen mit vielen Wohneinheiten. Sie können sich darauf verlassen, dass Pinguin
System entsprechend ihrer Qualitätsvorgaben arbeitet und über die nötige Schlagkraft verfügt, wenn
beispielsweise nach einem Unwetter einer großen Zahl von Haus- oder Wohnungsbesitzern und
Mietern zugleich geholfen werden muss.
Die Preis GmbH, die direkt aus dem ursprünglichen Malerbetrieb hervorgegangen ist, hat sich
hingegen auf Bodenbeläge spezialisiert und ist von Dorndorf aus bundesweit aktiv - von
Renovierungen im Einfamilienhaus bis zum kompletten Bodenbelag für große Hotels. Außerdem ist
Matthias Preis selbst als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger tätig.
Von einer kerngesund aufgestellten Unternehmensgruppe mit rund 28 Mio. Euro Umsatz im Jahr
spricht er, auch wenn das Geschäft nicht immer einfach ist. „Die Versicherungen sind knallharte
Verhandlungspartner. Man bekommt zwar praktisch ohne Ausfallrisiko sein Geld, aber steht auch
unter einem enormen Kostendruck“, verrät Preis.
Schadensaufnahme in Echtzeit
Und auch wenn der Kern der Arbeit das Handwerk am Gebäude bleibt, gibt es ständig technische
Neuerungen. So kann inzwischen die Schadensaufnahme mit nur wenigen Sekunden Zeitverzug in
der Zentrale in Dorndorf mitverfolgt werden. Die Mitarbeiter dort können ihre Kollegen also
praktisch live bitten, einzelne Bau- und Schadensdetails nochmal genauer zu untersuchen. Auch die
Vernetzung zu großen Kunden wie Versicherungen und Hausverwaltungen schreitet weiter voran.
Diese können Dokumentation und Arbeitsfortschritte online einsehen.
Für die kommenden Jahre plant Matthias Preis ein weiteres kontinuierliches Wachstum. „Wichtig ist
dabei, dass das nur im Team geht“, betont der Geschäftsführer. Schon vor einigen Jahren wurde
klar, dass man ein Unternehmen dieses Umfangs nicht wie einen kleinen Handwerksbetrieb führen
kann, bei dem der Chef sich praktisch um alles selbst kümmert. „Kein Konzern, sondern familiär,
dabei aber strukturiert“, formuliert Preis als Leitbild.
Vielfältiges Team als Pluspunkt
Deshalb sind einerseits klare Arbeitsbereiche wichtig, in denen die Mitarbeiter eigenverantwortlich
handeln, andererseits aber der Austausch über alle Hierarchien hinweg. Matthias Preis legt Wert auf
eine breite Mischung unter den Mitarbeiter, gerade vom Alter her. „Von einem 20-Jährigen kann ich
nicht viel Lebenserfahrung erwarten“, sagt Preis. „Deshalb stelle ich gerne auch neue Mitarbeiter
über 50 ein. Aber der 20-Jährige hat vielleicht eine neue Idee, auf die jemand mit jahrzehntelanger
Routine niemals gekommen wäre.“
Wohnlich gestaltete Büros, der menschliche Umgang miteinander, Chancen auch für Auszubildende
aus verschiedenen Fördermaßnahmen und die Mitarbeit im Unternehmensnetzwerk „Erfolgsfaktor
Familie“ auf Kreisebene sind für Matthias Preis Bausteine für den Unternehmenserfolg.
„Andernfalls bekommt man heutzutage kaum noch gute Leute“, ist er überzeugt.
Solange dies jedoch weiter gelingt, sieht er die Zukunft positiv. Die Erweiterungspläne für die
Firmenzentrale im Dorndorfer Gewerbegebiet hängen jedenfalls schon an der Wand in seinem Büro.
Weitere Informationen über die Preis Gruppe finden Sie auf der Internetseite:
http://www.preis-gruppe.de/chronik/