Bürgermeister von Bad Camberg
Ihr Alter?
49 Jahre
Ihr Geburtsort?
Katemin (gehört jetzt zur Gemeinde Neu Darchau, etwa 35 km von Lüneburg entfernt)
Ihr Beruf?
Diplom-Verwaltungswirt (FH)
Ihre vorherigen beruflichen Stationen?
Landkreis Lüchow-Dannenberg (dort im Rahmen der Ausbildung fast alle Ämter durchlaufen), Kreis Offenbach (Untere Wasserbehörde), Stadt Bad Soden am Taunus (Ordnungsamt/Standesamt), Landkreis Limburg-Weilburg (Bauaufsicht, Kommunalaufsicht/Finanzaufsicht)
Wer oder was anderes hätten Sie gerne sein mögen?
Der Wunsch ist noch nie aufgekommen, was wohl ein Indiz dafür ist, dass ich ganz zufrieden bin.
Ihr Lieblingshobby?
Die Restauration von Oldtimern
Ihre größte Tugend?
Verlässlichkeit
Ihr größter Fehler?
Manchmal die Ungeduld
Welche natürliche Gabe möchten Sie gerne haben?
Reizvoll wäre sicher ein fotografisches Gedächtnis, aber generell finde ich möglichst breitgefächerte Fähigkeiten wichtig, um komplexe Aufgaben zu erledigen.
Ihr Traum vom Glück?
Frieden und Gerechtigkeit
Was wäre das größte Unglück für Sie?
Ein Schicksalsschlag in der Familie.
Welchen Fehler an anderen Menschen entschuldigen Sie am leichtesten?
Kann ich generell schlecht beantworten, da ich versuche immer auch die Situation des/der Betreffenden zu berücksichtigen und entsprechend großzügiger oder kleinlicher bin.
Welche Charaktereigenschaft schätzen Sie am meisten?
Aufrichtigkeit
Was gefällt Ihnen besonders gut an der Region Limburg-Weilburg?
Die Kombination von ländlichem Raum und Nähe zum Rhein-Main-Gebiet
Was missfällt Ihnen an der Region Limburg-Weilburg?
Ich habe mich vor etlichen Jahren dafür entschieden, hier mit meiner Familie sesshaft zu werden, weil mir eigentlich nichts missfällt. Wenn ich partout eine Antwort geben muss, dann würde ich vielleicht die hohe Zahl der Pendler anführen. Ich würde mir wünschen, dass mehr Menschen die Möglichkeit hätten, heimatnah eine Beschäftigung zu finden, die ein Auskommen ermöglicht.
Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte?
Martin Luther-King
Ihr Lieblingsschriftsteller?
Zur leichten Unterhaltung: Peter Mayle. Die Lektüre lässt einen abschalten und versetzt in Urlaubsstimmung.
An welchem großen Projekt arbeiten Sie derzeit beruflich?
Große Projekte finden sich zu gegebener Zeit meist in der Presse. Ein kleiner Nebenkriegsschauplatz, der dort sicher nicht diskutiert wird, ist das Repertoire an kulturellen Angeboten. Derzeit bin ich mit einigen Mitstreitern bemüht, hier einiges zu optimieren. Kurz gesagt: Qualitativ höherwertige Künstler können trotz hoher Gagen durchaus günstiger sein, da mit entsprechenden Besucherzahlen auch der Kostendeckungsgrad steigt. So ganz nebenbei machen diese Künstler dann mit ihrem Namen auch Werbung für unsere Stadt.
An welchem großen Projekt arbeiten Sie derzeit privat?
Für große private Projekte fehlt mir aktuell eindeutig die Zeit. Das letzte große Familienprojekt war die Aufstockung unseres Wohnhauses.
Ihr Motto?
Tout le monde croyait que c'était impossible sauf un imbécile qui ne le savait pas et qui l'a fait.
Ein Zitat, das Marcel Pagnol zugeschrieben wird, und aussagt, dass alle glaubten, es sei unmöglich, bis jemand kam, der das nicht wusste und es vollbrachte.
Was sind die großen Herausforderungen, denen Bad Camberg sich in den kommenden Jahren stellen muss? Wie weit ähneln sie den Themen in anderen Kommunen und was ist spezifisch für Bad Camberg? Wie sollte die Stadt mit diesen Herausforderungen umgehen?
Sicherlich die Auswirkungen des demographischen Wandels. Es wird immer mehr alte Menschen geben, deren Anforderungen und Bedürfnisse berücksichtigt werden müssen. Gleichzeitig müssen wir uns aber auch bemühen, Bad Camberg als Wohnort für junge Familien attraktiv zu gestalten.
Dieses Thema beschäftigt vermutlich alle Kommunen im Landkreis in ähnlicher Weise. Spezifisch für Bad Camberg ist das im Vergleich zu anderen Kreiskommunen deutliche höhere Miet- bzw. Kaufpreisniveau für Immobilien. Das vom Landkreis aufgelegte Förderprogramm für die Errichtung bezahlbaren Wohnraumes ist da zwar ein erster Schritt in die richtige Richtung, aber unter Umständen zumindest in Bad Camberg noch nicht ausreichend, um zur Schaffung entsprechenden Wohnraums beizutragen. Neben Limburg sind wir im Kreisgebiet die einzige Kommune, in der alle Ortsteile in das Förderprogramm aufgenommen wurden.
Eine erfolgversprechende Lösung sehe ich nur durch flankierende Maßnahmen von städtischer Seite (denkbar z. B. durch Bereitstellung von Flächen zu besonderen Konditionen).