NA+1: Jeden Tag eine neue Welt

Unternehmen: NA+1 | Datum: 20.02.2020


Von der Hochzeitsfeier bis zur Messepräsentation für High-Tech-Produkte, vom Oktoberfest in der Limburger Markthalle bis zur Partnerschaft mit der Messe Berlin: Das Arbeitsfeld der Limburger Agentur NA+1 ist weit. Aber immer geht es im Kern darum, dass Menschen zusammenkommen und sich dabei in einem Umfeld wohlfühlen, das NA+1 gestaltet hat – beim Feiern genauso wie bei geschäftlichen Anlässen.

Los ging es vor 30 Jahren in dem Beruf, der ganz bieder „Schauwerbegestalter“ heißt oder etwas weniger formell „Dekorateur“. NA+1-Inhaber Gunnar Zessel, damals noch als Zeitsoldat bei der Bundeswehr in Diez, war mit einer Dekorateurin verheiratet und half neben dem Dienst am Vaterland noch in ihrem Metier aus. Dann kam die Wiedervereinigung, die Bundeswehr wuchs plötzlich um die Soldaten der Nationalen Volksarmee der DDR an. Das hatte einen Überschuss an Personal zur Folge, den die Armee mit sehr kulanten Bedingungen für diejenigen abzusenken versuchte, die etwas neues außerhalb der Bundeswehr versuchen wollte. Genau das wollte Gunnar Zessel. Also nahm er seinen Abschied und machte den Nebenjob zum Hauptberuf. Seine Motivation ist seit 30 Jahren unverändert: „Ich kann jeden Tag eine neue Welt erfinden und konstruieren. In welcher anderen Branche geht das schon?“

Design für Limburger Kneipeninstitutionen

1990 ging es unter dem Namen „Multi Deko Team“ mit Lagerräumen in einer alten Scheune in Diez los. „Der erste Kunde war die Metzgerei Lemke in Offheim“, erinnert sich Gunnar Zessel, damals Chef und einziger fester Mitarbeiter zugleich. Schnell wurden Gastronomen und Kneipenbetreiber eine wichtige Kundengruppe. Unter anderem stammen die Dekorationen der Limburger Gaststätten Gabel und Batzewert aus dieser Zeit. Auch an Dekoration und Bühnenbau für das Limburger Altstadtfest wirkte Gunnar Zessel mit.

Statt das gut angelaufene Geschäft kontinuierlich weiter zu entwickeln, wollte Gunnar Zessel 1994 etwas ganz Neues wagen: Er ging nach Fuerteventura, um dort im Robinson Club als Dekorateur zu arbeiten. Nach einem Jahr stand er vor der Entscheidung, bei Robinson zu bleiben oder nach Deutschland zurückzukehren. Er entschied sich für die Rückkehr. Ein Stück weit spielte da Heimatliebe mit. „Ich bin halt einfach ein Heistenbacher“, sagt Zessel, der mit Hingabe seinen Westerwälder Akzent pflegt. Eine Rolle spielte allerdings auch, dass die gesamte Eventszene in Deutschland in dieser Zeit im Aufbruch war. Althergebrachte Präsentationen und Shows wurden durch neue, ungewöhnliche und aufwändige Formate abgelöst. Da wollte er mitmischen.

Erfolgsgeheimnis: Ehrlich und einfach bleiben

Das funktionierte gut. Schnell wuchs der Kundenkreis über das Limburger Umland hinaus. Angestellte kamen hinzu. Das nun größere Unternehmen legte sich den Namen NA+1 zu, bezog mit knapp 30 Mitarbeitern einen großen Teil der ehemaligen Brauerei Busch in Limburg und gestaltete auch international Messen, Bühnenevents und ähnliche Veranstaltungen. Eine Grundlage des Erfolgs war eine Erfindung, die Gunnar Zessels bereits in den 90er Jahren entwickelte: eine modulare Bühnendekoration aus weißen Kastenrahmen. „Die lassen sich schnell, flexibel und ohne aufwendige Verankerungen aufbauen und stehen trotzdem stabil. Obwohl sie einheitlich sind, können sie auf viele verschiedene Arten angeordnet, bespannt und beleuchtet werden“, beschreibt er die Vorteile seiner Entwicklung. Dass sie schnell vielfach kopiert wurde, trägt er mit Fassung. Aber die Kastenrahmen waren nicht die einzige Zutat zum Erfolg. „Ich versuche das Business ehrlich und einfach zu halten und keine wilden Versprechungen zu machen“, skizziert Gunnar Zessel sein Geschäftscredo, das wohl nicht zuletzt auf seiner Westerwälder Prägung beruht. In der Eventbranche sticht er mit dieser Art der Verhandlungsführung jedoch heraus.

Alles lief gut, als Gunnar Zessel im Jahr 2012 den großen „Schuss vor den Bug“ bekam: In einem Hotel in München brach er zusammen – Herzinfarkt. Zwei Wochen lang lag er im Koma. „Aber ich bin ein bisschen verrückt: Im Mai 2013 stand ich wieder auf einer Bühne“, sagt er. Ohne Folge blieb das einschneidende Erlebnis dennoch nicht. NA+1 stellte sich neu und kleiner auf. Zum Teil lag das wohl daran, dass frühere Mitarbeiter nicht mehr an die Zukunft der Firma mit dem scheinbar angeschlagenen Chef glaubten, zum Teil auch am bewussten Umsteuern Zessels.

Lokal und international mit gleicher Power

Neben den internationalen Aufträgen spielen jetzt Veranstaltungen in Limburg und im Umland eine größere Rolle, in erster Linie das Oktoberfest in der Limburger Markthalle, das Zessel als Herzensangelegenheit sieht. Dazu kommen unter andrem der Weihnachtsmarkt in Hadamar unter dem Titel „Schloss der Engel“ und die Fastnachtsparty „Narrenfreiheit“ in Limburg. Gunnar Zessel ist wichtig, dass sein Team an diese lokale Veranstaltungen oder Familienfeiern mit der gleichen Professionalität und dem gleichen Eifer wie an internationale Aufträge herangeht. „Beim letzten Oktoberfest war die eine Hälfte von uns in der Markthalle und die andere Hälfte ist nach Lissabon geflogen zum Coal transportation congress international. Und alle waren jeweils mit voller Begeisterung dabei“, nennt Zessel ein Beispiel. In der Region agiert NA+1 als umfassender Dienstleister, der komplette Veranstaltungen mit Bewirtung, Programm und Personal auf die Beine stellt. Überörtlich und international beschränkt sich die Agentur auf ihr Kerngeschäft mit Gestaltung und Aufbau von Bühnenbildern, Messeständen und ähnlichen Kulissen.

Jetzt kommt Berlin an die Reihe

Inzwischen ist NA+1 mit 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in einem Teil des Vereinsheims der Limburger Sportvereins VfR 07 untergekommen, wo sich auch das zugehörige Eventlokal „Lieblingsplatz“ befindet. Vor wenigen Tagen bekam die Agentur den Ritterschlag. Sie konnte sich in einem Vergabeverfahren als Konzeptagentur für die Messe Berlin durchsetzen. Dabei will NA+1 einen Schwerpunkt auf das legen, was Zessel schon vor 30 Jahren mit den Kastenrahmen angelegt hat: Vielfach verwendbare Aufbauten, die nicht nach einer einmaligen Verwendung in auf den Müll fliegen. „Es geht um mehr Nachhaltigkeit auch im Eventbereich“, erklärt Zessel. Jetzt hat das Team alle Hände voll zu tun, diesen Auftrag mit Leben zu füllen. Ob es eine ständige Außenstelle an der Spree geben wird, ist noch nicht entschieden. Eines ist für Gunnar Zessel auf jeden Fall sicher: „Wir werden in Berlin richtig Gas geben!“

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